Die 3 besten Methoden, um Cannabis Samen Keimen zu lassen.
Es gibt grundsätzlich 3 Methoden, die gut dazu geeignet sind, um Cannabissamen effektiv und mit einer hohen Rate keimen zu lassen.
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Wasserglas
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Feuchtes Tuch
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Direkt in der Erde
Wir werden euch in diesem Blog alle 3 Methoden kurz vorstellen.
Jeder, der sich mit dem Anbau von Cannabis beschäftigt, muss letztlich für sich ganz individuell herausfinden, mit welcher Methode er am besten zurecht kommt. Es gibt hier kein „richtig“ oder „falsch“. Wir empfehlen unseren Kunden, alle 3 Methoden einmal auszuprobieren.
Gerade für Einsteiger ist die Methode im „Wasserglas“ unserer Meinung nach die beste Methode, um Cannabissamen keimen zu lassen. Warum? Weil man ganz einfach und unproblematisch zusehen kann, wie sich der Samen bzw. die Keimung entwickelt.
In der Erde ist die Keimung eine „Blackbox“. Man sieht erst, ob die Keimung funktioniert hat, wenn der Sämling durch die Erde stößt. Für Einsteiger ist das in den meisten Fällen viel zu nervenaufreibend. Und man muss die Erde über Tage in einem bestimmten Feuchtigkeitsbereich halten, was dem Einsteiger oft schwer fällt. Der Einsteiger neigt leider oft dazu, die Erde viel zu nass zu halten, was dazu führt, dass der Samen in der Erde schimmelt.
Die Methode im Feuchten Tuch hat den Nachteil, dass man beim Überprüfen des Keimungsfortschritts das obere Tuch anheben muss und so grundsätzlich die Gefahr besteht, den empfindlichen Keimling und dessen Wurzel zu verletzen. Wenn man hier keine Fehler macht, ist diese Methode unserer Meinung nach wahrscheinlich die effektivste Methode.
Die Methode im Wasserglas
Mann füllt zum Beispiel ein Schnapsglas mit ca. 20-22 Grad warmem Wasser. Dann legt man den Cannabis Samen in das Wasser. Am besten benutzt man dafür eine Pinzette, einen Löffel oder Einmal-Handschuhe, um Verunreinigungen und Kontaminationen zu vermeiden. Dann stellt man das Glas in einen dunklen Schrank. Cannabissamen haben am liebsten 20 - 22 Grad Zimmertemperatur.
Nach 1-2 Tagen sinkt der Samen zu Boden. Das ist das erste Anzeichen dafür, dass die Keimung in Gange kommt. Man kann die Samen auch nach 2-3 Tagen anstubsen, damit sie zu Boden sinken, wenn sie das nicht von allein machen. Sinken sie zu Boden, dann weis man, dass die Keimung „in Arbeit“ ist.
Nach 2-3 Tagen platzt der Cannabissamen auf und der kleine Keimling kommt zum Vorschein. Das kann auch mal 4-5 Tage dauern. Wenn die Wurzel des Keimlings dann nach weiteren 1-2 Tagen rund 1 cm lang ist, kann man ihn in Erde einpflanzen. Wieder unter Verwendung eines Löffels oder einer Pinzette nimmt man den Cannabis Samen ganz vorsichtig aus dem Wasser. Vorsichtig, um den empfindlichen Keimling nicht zu verletzen. Wie man den Samen am besten einpflanzt, beschreiben wir in der Methode „In der Erde keimen lassen“.
Wenn die Samen auf den Boden des Glases gesunken sind, kann man sie gar nicht so leicht herausnehmen. Tipp: Wir kippen uns das Wasser aus dem Glas in die behandschuhte Hand. Das Wasser läuft ab und der Samen bleibt in der Hand und kann gut mit der Pinzette oder dem Löffel aufgenommen werden. Oder man kippt das Wasser vorsichtig auf einen Teller ( Handtuch unterlegen ) und nimmt den Keimling ganz einfach vom Teller auf.
Die Methode mit dem Feuchten Tuch
Man nimmt sich zum Beispiel einen Speiseteller zur Hand und legt darauf ein Küchentuch aus. Dann befeuchtet man das Küchentuch am besten mit einer Sprühflasche, in die man vorher ca. 20-22 Grad warmes Wasser gefüllt hat. Ein Zuviel an Wasser auf dem Teller lässt man abtropfen.
Dann legt man den oder die Samen ( wenn es mehrere Sorten sind, denk daran, dass Du sie unterscheiden willst ) auf das feuchte Tuch. Man bedeckt den Samen dann mit einem weiteren Küchentuch. Auch das obere Küchentuch befeuchtet man mit der Sprühflasche.
Jetzt stellt man den Teller in einen dunklen Schrank. Man muss die Küchentücher mit den Samen feucht halten. Also sollte man die Tücher morgens und abends ein wenig befeuchten. Nach 2-3 Tagen geht der Samen auf und der Keimling zeigt sich mit der Wurzel.
Um nachzuschauen, wie weit die Keimung fortgeschritten ist, hebt man das obere Tuch nach der Befeuchtung ganz vorsichtig an. Bitte ganz ganz vorsichtig, damit die zarten Häarchen auf der Wurzel oder die Wurzel selbst nicht verletzt werden. Auch hier gilt, wie bei der „Wasserglas“ – Methode: ist die Wurzel des Keimlings ca. 1 cm lang, ist der Keimling bereit, in die Erde gepflanzt zu werden. Das dauert in der Regel noch einmal 1-2 Tage.
Man entfernt ganz vorsichtig das obere Tuch und nimmt den Keimling wieder ganz vorsichtig, ohne die Wurzeln und die feinen Häarchen zu verletzten, mit einer Pinzette oder einem Löffel auf und pflanzt ihn in die Erde.
Die „In der Erde keimen lassen“- Methode
Bei dieser Methode bereitet man einen kleinen Anzuchttopf mit Anzuchterde vor. Der Anzuchttopf muss mehrere Löcher im Boden haben. Die Anzuchterde enthält sehr wenig Nährstoffe. Und das wollen wir. Der Keimling hat Nährstoffe genug im Samen gespeichert, um in den ersten Tagen gut zu wachsen. Wir wollen ihn nicht überdüngen.
Tipp: Man kann sich eine kleine Anzucht-Box ( Zimmergewächshaus ) im Fachhandel oder auch im Baumarkt kaufen. Die Box kostet vielleicht € 10 - 20. Diese Boxen nutzt man, um dem Sämling eine gemütliche Umgebung zu schaffen. Man besprüht die Innenseite der Box 1 - 2 Mal am Tag mit Wasser. Idealerweise beleuchtet man die Box mit geringer Leistung und einem Lichtzyklus von 18 / 6 ( hell / dunkel ). Die Beleuchtung verhindert u.a., dass der Sämling spargelt. Und es entsteht in der Box durch die Lichteinstrahlung eine warme Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Natürlich bekommt der Sämling in der Erde noch kein Licht ab. Aber die Umgebungsbedingungen sind dann schon perfekt, wenn der Sämling das Licht der Welt erblickt. In dieser Umgebung verbleiben die Sämlinge, bis das 2. Blattpaar herauskommt. Braucht man das unbedingt? Die klare Antwort ist: „Nein“!
Die Anzuchterde soll feucht sein, aber nicht nass, da sonst die Gefahr besteht, dass der Samen in der Erde schimmelt. Wie geht man am besten vor? Man befüllt ein größeres Gefäß bis zur Hälfte mit trockener Anzuchterde. Dann gibt man Zug um Zug - ganz vorsichtig - Wasser hinzu und vermengt beides, bis die Erde die gewünschte Feuchtigkeit besitzt.
Man kann unmöglich pauschal angeben, wie viel ml Wasser man auf wie viel ml Erde geben soll, da jede Erde eine andere Wasseraufnahmekapazität hat. Deshalb sollte man der Erde immer nur kleine Mengen Wasser hinzugeben und dann immer wieder den Feuchtigkeitsgehalt der Erde prüfen.
Wie prüft man das? Wenn man die Erde in die Hand nimmt und in der Faust komprimiert bzw. zusammendrückt, sollte kein Wasser herauslaufen, sondern nur tröpfeln, sonst ist die Erde zu nass. Hat die Erde die richtige Feuchtigkeit, dann lockert man sie auf, befüllt die Anzuchttöpfe mit der feuchten Erde und komprimiert die Erde im Topf ganz leicht.
Wir machen mit dem Finger, einem Essstäbchen oder einem Bleistift vor dem Einpflanzen des Samens ein circa 10 mm bzw. 1 cm tiefes Loch mittig im Anzuchttopf in die Anzuchterde und legen den Samen vorsichtig in das Loch. Merke: Das Loch sollte schon so breit wie ein Finger sein.
Dann bedecken wir das Loch ganz vorsichtig mit etwas Erde. Wir drücken die Erde nicht fest. Wir üben nur ganz leichten Druck auf die Erde aus, um sie ganz zart zu komprimieren. Wir tupfen sie nur mit dem Zeigefinger ganz zart fest.
Das ist wichtig, damit der Keimling die Samenhülle abstreifen kann, wenn er sich durch die Erde kämpft. Der Keimling kämpft sich problemlos durch die Erde, wenn wir die Erde nicht zu stark komprimieren oder den Samen nicht zu tief in der Erde platzieren.
Setzen wir einen Keimling aus den oberen 2 Methoden in die Erde, achten wir darauf, dass die Wurzel nach unten zeigt. Tut sie das nicht, ist das auch kein Beinbruch. Der Keimling wird sich dennoch durch die Erde ans Licht kämpfen. Er braucht dafür nur etwas länger. Die Gefahr, dass wir beim Herausholen des Keimlings aus der Erde und dem erneuten Einpflanzen die Wurzel oder die feinen Häarchen verletzten, ist einfach zu groß.
Ab jetzt halten wir die Erde, am besten mit einer Sprühflasche, feucht, aber nicht nass, und schon gar nicht triefend nass. Wir prüfen jeden Morgen und jeden Abend die Feuchtigkeit der Anzuchterde mit dem Finger und geben, falls notwendig, mit unserer Sprühflasche 1 - 2 leichte Sprühstöße auf die Anzuchterde. Wie so oft im Leben gilt: „Weniger ist mehr!"
Vorsicht: In einer Anzuchtbox verdunstet durch die hohe Luftfeuchtigkeit kaum Wasser aus der Anzuchterde. Der Sämling verbraucht praktisch auch noch kein Wasser. Somit kann 2x am Tag zu befeuchten schon zu viel sein!
Sobald der Sämling das Licht der Welt erblickt, beginnt die Wachstumsphase, die nicht mehr Teil dieses Blockbeitrags ist. Wir werden zur Wachstumsphase und zur Blütephase sowie zu anderen Themen weitere Blogbeiträge hier hinzufügen.
Bei Fragen oder Anregungen könnt Ihr Euch jederzeit mit uns in Verbindung setzen.